Monatsrückblick Februar '22: Freude & Leid so nah
Für mich fühlte sich der Februar wie eine Gratwanderung zwischen zwei Extremen an. Da sind wunderbare Zeiten mit meiner Familie, Sonnenschein und Frühlingserwachen und die Möglichkeit, zu genießen und Leben zu teilen. Da sind hilfreiche Gedanken, die mir helfen, in meiner Persönlichkeit und meinem inneren Menschen zu heilen, zu wachsen und zu reifen. Und da ist Leid, Krieg, Tod, Hilflosikeit und Unverständnis. Es ist vieles im Umbruch und viel Veränderung geschieht. Ich mache mir viele Gedanken und diese sind oft wirr, durcheinander und finden noch keinen klare Standpunkt. Doch das Niederschreiben hilft beim Reflektieren und deshalb tu ich das hier :)
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Meilensteine - Wir feiern Geburtstag
Es war schön und besonders, dieses Jahr den Geburtstag von meinem lieben Mann zu feiern. Das erste Mal zu dritt und mal wieder ganz anders als geplant. Denn die geplanten Feiern und Besuche mussten wir leider wegen einer Erkältung absagen. Und so verbrachten wir ein ruhiges Wochenende gemeinsam als Familie, an dem Erholung und Regeneration an erster Stelle standen. Natürlich durften ein paar Leckereien und ein schönes Geburtstagsfrühstück nicht fehlen. Ich habe ein unglaublich leckeres Rezept für vegane Zimtschnecken gefunden, die haben wir uns zum Kaffee gegönnt.
Eine Woche nach dem eigentlichen Geburtstag haben wir einen Urlaubstag eingeplant und einen wunderschönen Ausflug an die Elbe gemacht. Der Wind hat uns zwar ordentlich durchgepustet aber es kamen schon erste Sonnenstrahlen heraus, die uns die Zeit in vollen Zügen genießen ließen. Mittlerweile ist es möglich, solche Ausflüge gemeinsam mit Karlchen zu machen, ohne viel Schreien und Überforderung seinerseits. Er hat eine große Entwicklung durchgemacht, kann nun viel besser mit seiner Umwelt umgehen und ist nicht mehr so schnell gestresst und überfordert. Dafür sind wir sehr dankbbar.
Der Vorteil von den verschobenen Feiern ist, dass man länger was davon hat. Erst am letzten Wochenende haben wir die Feierei mit den (Ur-)Großeltern nachgeholt und genossen und auch die Treffen mit den Omas stehen noch aus. So viel Grund zur Vorfreude und Möglichkeiten, um Gemeinschaft zu genießen auch unter Corona-Bedingungen. Es ist gut, solche wiederkehrenden Tage und Zeiten zu haben, um die Menschen, die man liebt, richtig zu zelebrieren und sich bewusst zu machen, welch ein Segen sie sind. Und gerade in herausfordernden Zeiten wird die Familie immer bedeutsamer. Ich bin unendlich dankbar für meinen wunderbaren Mann, ohne den ich nicht da stehen würe, wo ich jetzt bin und ohne dessen Unterstützung und Liebe vieles in meinem Leben nicht möglich wäre.
InBindung - Ein Podcast, der mich wieder meinem Bauchgefühl vertrauen lässt
Die letzten Monate waren herausfordernd für uns. Zu der Freude über unser absolut unerwartetes Kind kam schnell Überforderung, die auf Schlafmangel und viele Stunden Schreien unseres süßen Spatzes zurückzuführen ist. Niemals hätte ich erwartet, dass ich so schnell an meine Grenzen im Umgang mit unserem Sohn stoße und dass ich so hilflos und unsicher werde, was mein eigenes Bauchgefühl und meine Einstellungen zu Erziehung und dem Umgang mit Kindern angeht. So vieles von dem, was mir wichtig war und was meinem Bauchgefühl entsprach, hat unserem Karlchen in seiner Not nicht immer weitergeholfen. So beruhigte er sich manchmal nur, wenn ich ihn ablegte obwohl mein Herz schrie, dass ich mein schreiendes Kind in den Armen halten und trösten will.
Diese Erfahrungen führten dazu, dass ich mich über einige Wochen hinweg auf Tips und Hinweise verließ, die zwar meinem Bauchgefühl wiedersprachen aber scheinbar funktionierten. Ich hatte das Gefühl, dass ich durch Fehler, die ich gemacht habe, Schuld daran sei, dass der kleine Spatz nicht mehr gut schlafen kann oder über Stunden hinweg schreit. Und aus der Angst heraus, dass er nie lernen wird zu schlafen oder dass er Nierenprobleme kriegt, wenn er zu viel trinkt, befolgte ich den professionellen Rat einiger Menschen um mich herum. In der Unsicherheit und Hilflosigkeit hält man sich ja an jedem Strohhalm fest, der sich anbietet. Doch nach einiger Zeit und einigen Versuchen, die Tips zu befolgen, gab ich meistens auf, weil ich es nicht ertragen konnte. Irgendwann entschied ich, dass ich in Kauf nehme, dass mein Kind nicht alleine einschlafen kann, so lange er nicht schreien muss.
Kurz nachdem ich diese Entscheidung traf, wurde ich auf einen Podcast aufmerksam, der mich ganz behutsam wieder in meinen Einstellungen bestärkt hat, diese wieder gefestigt und einiges an Verständnis erweitert hat. Für mich ist die Bindungstheorie eine ganz wichtige Grundlage für die Entwicklung und die Erziehung von Kindern und ich finde es so hilfreich, wie in diesem Podcast die Theorien ganz praktisch erklärt und dann auch noch mit unserem Glauben verknüpft werden. Hier darf ich zum ersten Mal erkennen, dass bestimmte Verhaltensweisen und Muster, in denen ich gefangen bin, Gründe haben, für die ich selber nichts kann. Ich kann mir zum ersten Mal diese Themen anschauen, ohne darüber beschämt zu sein und darf mich in einen Prozess der Heilung begeben, der in der Liebe und Nähe meines liebenden Vaters geschieht und in der Beziehung zu Jesus.
Die nächste Krise - Das Wort Krieg erhält plötzlich eine neue Bedeutung
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll und irgendwie fehlen mir auch immer noch die Worte. Und vielleicht ist es auch genau das, was ich hier ausdrücken will. Was im Februar so plötzlich - ich weiß nicht genau, ob man auch sagen kann unerwartet - passierte, hat viele Menschen aufgerüttelt, hat erschüttert und tut dies auch jetzt noch. Obwohl in der Ukraine bereits seit acht Jahren Krieg herrscht, wird es für uns erst jetzt so richtig greifbar. Obwohl auch in anderen Ländern in den letzten Jahren Krieg und Leid herrscht, ist dieser Krieg in der Ukraine für uns irgendwie besonders greifbar und bedrohlich.
Warum genau kann ich nicht erklären und irgendwie weiß ich auch gar nicht, wo ich diesbezüglich stehe. Denn einerseits ist es ja völlig klar, dass wir nicht alles Leid und alle Kriege auf dieser Welt ständig in unseren Gedanken haben können und darüber umfassend informiert sein können. Und andererseits frage ich mich dann, ob ich nicht doch komplett ignorant bin, ob ich es mir nicht zu einfach mache. Und jetzt ist da dieser Krieg, warum ist er für uns besonders? Wahrscheinlich weil wir Angst haben, dass wir jetzt davon wirklich betroffen werden könnten. Und doch sind wir doch hier in Deutschland noch immer sicher, es geht uns gut. Die Menschen in der Ukraine leiden. Ihnen gebührt unsere Aufmerksamkeit und unser Engagement zu dieser Zeit.
Da ist Aggression und Gewalt und für mich rechtfertigt nichts dieses Abschlachten von Menschen. Was genau politisch dahintersteht, welche Gründe es gibt und welche Themen und Bedürfnisse dem zugrunde liegen, weiß ich nicht. Ich habe den Überblick nicht und kann diese komplexe Situation nicht einordnen. Aber eines weiß ich: Ich wünsche mir Frieden, ich wünsche mir, dass Menschen nicht leiden müssen. Ich wünsche mir, dass wir Seite an Seite stehen mit den Menschen, die leiden. Und ich möchte, dass wir bei all unserem Engagement für die Menschen, die unter diesem furchtbaren Krieg leiden, nicht all die Menschen vergessen, die immer noch über das Meer fliehen, die Menschen, die in Afghanistan leben, die Menschen, die hungern und leiden, die auch Hilfe und Gebet brauchen.
Und wenn ich diese Zeilen schreibe, habe ich Angst, dass man das Gefühl haben könnte, ich will das Leid der Menschen in der Ukraine herunterspielen oder ihnen die Aufmerksamkeit nehmen, indem ich auch die anderen Krisen mit einbeziehe. Doch das ist definitiv nicht mein Ansinnen. Ich merke einfach, wie zerbrochen und hilflos ich mich all dem gegenüber fühle. Ich gebe all diese Unsicherheit und all die Fragen an Gott ab und frage ihn, was ich tun kann, was den Menschen hilft und nicht nur mein eigenes Bedürfnis befriedigt, hilfreich zu sein und gesehen zu werden.
Was sonst noch so los war
- Der kleine Mann hat sich zum ersten Mal gedreht
- Die ersten Zähnchen sind endlich durchgebrochen
- Ich habe meinen Blogartikel zu meinem Wort für 2022 veröffentlicht
- Wir haben unser Bücherregal "sinnvoll" sortiert (nämlich nach Farbe ;)) - Schritt für Schritt räumen wir, streichen wir und sortieren unsere Wohnung um, damit sie kleinkindtauglich wird
- Wir haben den Wein im Garten beschnitten
- Und dann ist da ganz viel Alltagsleben und Alltagssegen, leckeres Gebäck, Essen und die Versuche, Brei zu kochen
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Hallo, schön, dass du da bist!
Ich bin Katharina, Königstochter, Ehefrau, Katzenmama, Psychologin, systemische Beraterin und Lobpreiserin. Ich liebe Jesus, meinen Mann, unsere süßen Katzen, Lesen, Musik, Spaziergänge in der Natur, einen guten Film, guten Kaffee, einen gemütlichen Tag auf der Couch oder dem neuen Balkon und noch vieles mehr. Ich bin fasziniert von einem Leben, dass sich nach Jesus ausrichtet, von Ehe und Familie, Bindung, Dingen, die den Alltag erleichtern, Organisation und Planung und allem, was hilft, Gottes Wort besser zu studieren, IHN kennenzulernen und Beziehung mit IHM zu leben. weiterlesen
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